Glymur ist mit 196 m der zweitlängste Wasserfall Islands. Er befindet sich im Westen der Insel. Der Parkplatz und somit der Einstieg in den Wanderpfad, befindet sich in der Nähe des Hvalfjörður. Die Wanderung ist nur circa 6 km lang, beinhaltet allerdings einen knackigen Anstieg.
Die orangefarbene Linie zeigt den empfohlenen Wanderweg. Der Einstieg befindet sich direkt am Parkplatz. Eine Ausschilderung konnten wir am Parkplatz nicht sehen. Da es aber nur einen Weg gerade aus gibt, kann man ihn eigentlich nicht verfehlen. Der erste Teil der Strecke hat keine großen Anstiege. Kleine Flüsse bzw. Rinnsale kreuzen deinen Weg, wenn deine Füße trocken bleiben sollen, dann solltest du wasserfestes Schuhwerk tragen!
Nach circa 15 Minuten gelangt ihr zu einer Treppe. Hier findet ihr ein Schild welches Euch den Weg zum Fluss weist. Einfach folgen!
Die Treppe führt dich zu einer kleinen Höhle. Vorsicht: Es ist dunkel und die Steine können glatt und rutschig sein.
Danach geht es weiter bergab in Richtung Fluss. Der eigentliche Wanderweg, wie er bei verschiedenen Touren angeboten wird, führt nun durch den Fluss hindurch. Im Sommer, also ab Juni, wird ein großer Baumstamm an den Uferseiten befestigt der das Durchqueren erleichtert. Im Mai gab es diesen Stamm leider noch nicht.
Marcus ist zuerst gegangen. Die Strömung war sehr stark. Ein oberhalb des Flusses befestigtes Seil, dient als Halterung für die Arme. Den Großteil des Weges stand Marcus bis zu den Waden im Wasser. An einer Stelle ging es allerdings einmal abwärts und das Wasser stand ihm bis zur Hüfte. Ich habe auch einen Versuch unternommen, wollte wissen wie stark die Strömung ist. Aber der Fakt, dass ich praktisch keine Kraft in den Armen und mein komplettes Kameraequipment auf dem Rücken hatte, bewog mich dazu nach 1/3 umzukehren. Da Marcus aber nun schon einmal auf der anderen Seite war, haben wir uns entschieden den Weg nach oben getrennt voneinander zu bewältigen.
MEIN TIPP: Geht nicht barfuss durch den Fluss! Die Steine sind sehr glatt, ohne Schuhe habt ihr noch weniger Halt. Da es ein sonniger Tag war, haben wir unsere Wanderschuhe angelassen. Wechselschuhe wären aber auch eine Idee gewesen. Für die Hände empfehle ich Sporthandschuhe, damit der Draht nicht einschneidet.
Die perfekte Sicht auf den Glymur hat man leider nur von der rechten Flussseite. Von der linken wird die Sicht durch das Gestein verdeckt, sodass man den Wasserfall nie vollständig sieht. Beide Anstiege sind ein wenig anstrengend (circa 280 Höhenmeter) - es geht eben nach oben. (Wegkarte: Diana lila, Marcus orange). Für alle die sich unten nicht durch den Fluss trauen, aber trotzdem den Glymur in voller Länge sehen wollen, gibt es einen Umweg Trick.
Oberhalb der ersten Sturzkante ist der Fluss knöcheltief und deutlich leichter zu durchqueren. Wer also unbedingt auf die andere Seite will, es aber unten nicht schafft, kann auf der linken Flussseite nach oben wandern, dann den Fluss überqueren und auf der anderen Seite den halben Weg zurückgehen. Und das ganze dann selbstverständlich wieder zurück. Ja, es ist ein Umweg, aber man kann die Aussicht genießen. Neugier oder Faulheit? :-)
MEIN TIPP: Nicht zu nah an der Absturzkante des Wasserfalls rüber gehen. Die Abkürzung nach unten ist nicht zu empfehlen! Und ich würde auch hier dazu raten, festes Schuhwerk anzulassen. Die Steine sind sehr glatt.
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