Myvatn ist der viertgrößte See Islands und befindet sich im Norden der Insel, circa 50km von Húsavik entfernt. Rings um den See, blubbert es in Geothermal Gebieten, man findet viele Vulkankrater und Höhlen in denen sich heiße Quellen verstecken. Der reinste Abenteuerspielplatz für Besucher mit hohem Interesse an Vulkanen und deren Aktivität. Zudem ist es auch ein Paradies für Tierfreunde. Am und um den See, kann man sehr viele Vogelarten beobachten. An den Küsten sind die Chancen Papageientaucher, Seelöwen und Wale zu sehen, sehr gut. Wer ausreichend Zeit für den Urlaub auf Island mitbringt, sollte für Myvatn und seine Umgebung mindestens eine Woche einplanen!

Da die Highland Straßen frühestens am 01. Juni geöffnet werden, mussten wir die Insel auf östlicher Seite 700km umfahren um zum Myvatn zu gelangen. Eine ganz schön lange Reise bei einer Maximalgeschwindigkeit von 90km/h. Aber wie überall auf Island gilt auch hier: Der Weg ist das Ziel. Rechts und links der Ringstraße blickt man kilometerweit ins Land hinein. Wie ihr sehen könnt, ist die Landschaft von Bergen, Tälern und spärlichem Gegenverkehr geprägt. Für den ein oder anderen mag das karg aussehen, für mich ist es einfach schön.

Es war schon fast dunkel, als wir am See angekommen sind. Wir haben im Vogafjos Gasthaus eingecheckt und unsere kleine Hütte bezogen. Das Gasthaus liegt direkt am See und vereint einen landwirtschaftlichen Betrieb, ein Restaurant, ein Café und Gasthaus miteinander. Die Holzhütten liegen auf der anderen Straßenseite und sind sehr gemütlich eingerichtet. Wenn man möchte, kann man ein bisschen am landwirtschaftlichen Betrieb teilnehmen und dem Farmer beim Kühe melken zusehen. Möchten wir? Was für eine Frage.

Unterkunft: Gasthaus Vogafjos

Myvatn misst ein Fläche von 37 km². Er ist mit maximal 4,20 m kein besonders tiefer See. Das Eis was noch am frühen Morgen am Ufer schwamm, war innerhalb kürzester Zeit verschwunden. Der Strand ist wie so oft auf Island schwarz und besteht somit aus Vulkangestein. 

Im Übrigen wird Myvatn - Mivatn ausgesprochen. Wobei das "tn" am Ende eher stumm bleibt. In Erinnerung geblieben ist mir die amerikanische Aussprache: "Meiwetään" (Ich muss immer noch schmunzeln.)

Ringsum Myvatn kann man grundsätzlich alles erlaufen. Eine gemütliche, aber abwechslungsreiche Route führt von Höfdi über Dimmuborgir nach Hverfjall. Die Ausschilderungen sind eher mäßig, aber man findet den Weg. In Höfdi und Dimmuborgir findet man einzigartige Gesteinsformationen an Land und im Wasser. Hverfjall ist ein Aschekegel (Art Vulkan) auf den man aufsteigen und die Aussicht sowohl in den Krater, als auch über den See genießen kann. Für die Laufmuffel unter Euch, gibt es an jedem Spot auch einen kleinen Parkplatz.

Auf dieser Karte seht ihr die Reiseroute, die auf meiner Liste ganz oben stand. Sie beinhaltet ein paar der schönsten Sehenswürdigkeiten der Region um Myvatn und  es gibt tolle Möglichkeiten zu wandern. Genannt wird sie: "The Diamond Circle". 

Was gibt es entlang der Route zu sehen:

• Krafla - Vulkansystem von circa 100km Länge
• Viti - vulkanischer See (Maar) am Zentralvulkan Krafla
• Námafjall - Geothermal Gebiet
• Grjótagja - heiße Quelle in einer Grotte
• Dettifoss & Selfoss (Wasserfälle)
• eines der schönsten Wandergebiete Nordislands liegt zwischen dem Hafragilsfoss und Àsbyrgi 
• Nordküste mit den Städten Tjörnes und Húsavik (Whale Watching, Puffins)

Leider, darüber war ich sehr traurig, waren die Straßen 862 und 864 im Mai noch gesperrt. Es gab keine Möglichkeit sie zu passieren. Meine letzte Hoffnung war der Wanderweg vom Detti- zum Hafragilsfoss. Es war früh am Morgen, die knapp 40km hin und zurück wären hart, aber nicht unmöglich gewesen. Nur leider hing auch hier eine dicke Kette und mehr als ein Schild davor, diesen Weg aus Sicherheitsgründen nicht zu passieren. Sehr ärgerlich.

Auf dieser Karte findet ihr den: "The Edge of Arctic Circle" - meine zweite Empfehlung nördlich des Myvatn. In Hraunhafnartangi steht der am nördlichsten gelegenste Leuchtturm Islands. Er liegt nur 800m unterhalb des nördlichen Polarkreises. Damit ist auch klar, woher die Route ihre Namen hat. 

Ein Teil der Straße 85 von Ásbyrgi nach Kópasker führt direkt an der Küste entlang. Ich empfehle das Auto abzustellen und ein wenig entlang zu wandern. Es soll ein guter Spot sein um Seelöwen zu sichten.

Was gibt es entlang der Route zu sehen:

• Wandergebiete um Ásbyrgi
• Leuchtturm Kópasker
• Leuchtturm Raudinupur
• Leuchtturm Hraunhafnartangi, nördlichster Leuchtturm Islands
• The arctic henge - Steinformationen

Meine Empfehlung für alle abenteuerlustigen off road Fahrer, ist die "Askja Caldera" Route. Grundsätzlich soll die Route für Allradfahrzeuge im Sommer, also ab 01.06. freigegeben sein. Checkt auf  road.is , ob die Straßen F 910 und F894 freigegeben sind und dann kann es losgehen! 

TIPP: Viele Hotels und Gasthäuser bieten geführte Touren zu Askja an, fragt an der Rezeption nach! Meist gibt es dann auch nochmal einen Rabatt. In unserem Fall, wären das 10% gewesen.

Was gibt es entlang der Route zu sehen:

• Tafelvulkan Herðubreið
• Askja, Zentralvulkan des gleichnamigen 200km langen Vulkansystems
• Öskjuvatn - See im Krater von Askja
• Holuhraun - Lavafeld nördlich des Vatnajökull