Eine gute Reisebegleitung.

Es gibt mit Sicherheit den ein oder anderen Moment in dem meine Mitmenschen / Mitreisenden von mir genervt sind, weil ich wieder irgendetwas entdeckt habe was vor die Linse muss. Oftmals heißt es dann: "Warte mal kurz, ich muss nur mal schnell ein Foto machen!" Und bei kurz bleibt es meist nicht.

 

Kurzum: Eure Geduld ist ein großes Geschenk für mich. Auch wenn es Euch noch so sinnlos erscheint, ein Foto von einer Schnecke zu machen, die unseren Weg kreuzt, begleitet ihr mich mit einem Lächeln. Dafür meinen Dank von ganzem Herzen.

Zu Wasser.

Das wichtigste Accessoire in einem Kajak ist die Person die mit dir drin sitzt. Ich würde meine Kamera nie dem Risiko ins Wasser zu fallen aussetzen, wenn ich nicht vollstes Vertrauen in den Steuermann hätte. Bis jetzt habe ich dabei Gott sei Dank immer die richtige Wahl getroffen.

Auf kleinen Flüssen oder Kanälen ist die Wahrscheinlichkeit zu kippen eher gering, aber im Meer und Wellengang ist das ein anderer Schnack. 
Auf dem unterem Bild sind Kate und ich in Las Tintoreras (Galapagos) unterwegs. An diesem Tag hatten wir mit dem Kajak die einzige Möglichkeit Pinguine zu sehen und näher heran zu kommen. Ein gewisser Druck war also für uns beide vorhanden. Gleich zu Beginn sind wir auf eine große Gruppe gestoßen. Der Wellen Gang war dort allerdings viel zu stark um die Kamera herauszuholen. Später ist es uns in seichterem Gewässer jedoch noch sehr gut gelungen. 
Diese Bilder zeigen meinen Mann und mich im Spreewald. Lacht nicht, aber ich liebe es Insekten und Blumen zu fotografieren. Es dauert oft ewig, bis wir nah genug dran sind um das für mich perfekte Bild zu haben. Mein lieber Mann leidet leise und steuert mich ohne zu murren hin, wo ich hin möchte. Das muss Liebe sein. :-)

 

TIPP: Während ihr fröhlich paddelt, solltet ihr das Kamera Equipment in einem wasserdichten Rucksack o.ä. verstaut lassen. Ich habe schon das ein oder andere Handy im Wasser ertrinken sehen. Das ist kein schöner Anblick.

"Lovers Key" ist einer der schönsten Plätze Floridas. Auch hier haben mein Mann und ich, uns mit dem Kajak auf Erkundungstour begeben. Dieser Ort ist ein Paradies für Naturliebhaber wie mich. Hier gibt es jede Menge verschiedene Vögel, Insekten, Fische, Delfine aber auch Alligatoren zu sehen. Ich bin sehr froh, dass wir es ohne Zwischenfälle trocken wieder an Land geschafft haben. Ich gebe zu, hier hätte ich nicht ins Wasser kippen wollen.

Im Dunkeln.

Für Nachtaufnahmen ist eine Assistenz grundsätzlich super. Allein deswegen, weil es stockdunkel ist und ich viel zu viele Horrorfilme gesehen habe um unbeschwert allein durch die Nacht zu wandeln. Zum anderen ergeben sich manchmal schönere Aufnahmen, wenn man z.B. das Licht einer Taschenlampe für sich nutzt. Das untere Bild zeigt Mohmi und mich auf Floreana Island, Galapagos.  Für dieses Bild musste er 30 Sekunden still aushalten. Die Taschenlampe war die einzige Lichtquelle im Umkreis von 1000m. Das hat die Insekten in Scharen angezogen. Er wurde regelrecht zerstochen und angeknabbert. Letztlich ist das Bild nicht besonders gut gelungen, aber Mohmi hat sensationell durchgehalten und verdient meinen Respekt. Obwohl Situationsmitleid in mir aufkeimte, musste ich mir hinter der Kamera ein Lachen verkneifen. Es war einfach wunderbar lustig. 

 

In der Kälte.

Manche Beziehungen können sehr stark abkühlen, wenn sich die eine Person in der Kälte langweilt und fürchterlich friert und die Andere völlig vertieft in die Astrofotografie ist oder im Schnee auf den Polarfuchs wartet, der sich vielleicht irgendwann mal zeigt. Ich selber, gehöre grundsätzlich zur schnell frierenden Spezies. Allerdings habe ich erstaunliche Ausdauer, wenn es um Sterne, den Mond, Nordlichter oder Tiere geht. Da gelingt es mir, die Kälte und alles andere um mich herum völlig auszublenden.

So passiert in Ilulissat Grönland. Meine Freundin Anja, hatte es bereits mehrere Stunden mit mir in der Kälte ausgehalten und auf Nordlichter gewartet. Als klar war, dass wir an diesem Abend keine sehen werden, wollte sie den Rückweg antreten. Ich war allerdings so vertieft in die Fotografie der Sterne und konnte durch den starken Wind aus der Fernen kein Wort verstehen, sodass ich nicht mitbekommen habe, wie sie sich allein auf den Rückweg begeben hat. Als mir bewusst wurde, dass ich allein war, hatte ich sehr große Sorge, ihr könnt etwas passiert sein. Im Dunkeln einen falschen Schritt gemacht, irgendwo ausgesucht und den Kopf angeschlagen, irgendein fürchterliches Szenario. Ich habe natürlich versucht sie zu finden, bevor ich mich dann ebenfalls auf den Heimweg gemacht hab. Nach knapp 1h Heimweg, hatte ich dann die Sicherheit, dass es ihr gut geht. 

 

Mein TIPP: Eine genaue Absprache mit eurer Begleitung über Dauer und Umstände des Aufenthalts ist zwingend notwendig. Ich versuche nie allein irgendwo hinzugehen, wo extreme Wetterbedingungen herrschen und es gefährlich werden kann. Sollte es sich jedoch nicht vermeiden lassen, informiert eine zweite Person wo ihr hin wollt und wann ihr voraussichtlich zurück seid. 

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