Als Natur- und Tierfreund standen für mich die Galapagos Inseln ganz weit oben auf der Reiseliste. Ich hatte eine romantische Vorstellung von unberührter Natur und Urwald, die Hoffnung auf viele verschiedene und zum Teil mir noch unbekannte Tierarten auf den Inseln. Die meisten dieser Erwartungen wurden erfüllt, andererseits war ich sehr überrascht wie touristisch Galapagos mittlerweile ist. Ich hätte gedacht, dass dies zum Schutz der Natur noch viel stärker reklementiert wird. Aus meiner Sicht besteht die größte Herausforderung darin, zukünftig die Balance zwischen lukrativem Tourismus und Naturschutz zu bewahren.
Bevor ihr eurer Gepäck einchecken dürft, wird es gründlich kontrolliert. Es ist untersagt Früchte, Samen, Tiere oder ähnliches auf die Inseln einzuführen. Nach der Kontrolle wird euer Gepäck versiegelt und desinfiziert. Wer sich wie ich fürs Inselhoping entscheidet sollte wissen, dass diese Prozedur an jedem Hafen durchgeführt wird. Ziel ist es nicht ansässige Flora und Fauna zwischen den Inseln auszutauschen und natürlich zu vermeiden, dass Touristen Tiere, Pflanzen oder Ähnliches "schmuggeln".
Unser Flug nach Baltra Island dauerte mit einem Zwischenstopp in Guayaquil knapp 3h. Noch im Flughafen wird jeder Einreisende ein weiteres Mal kontrolliert. Das zuvor ausgefüllte Registrationsformular und eine Nationalparkgebühr von 120$ in bar (pro Person) muss im Flughafen abgegeben und gezahlt werden. 100$ ist die eigentliche Gebühr und 20$ bezahlt man für eine Art Berechtigungskarte, die bis zum Verlassen der Inseln gut aufbewahrt werden sollte. Könnt ihr sie bei der Ausreise nicht mehr vorlegen, kostet das erneut 20$.
Achtet darauf, dass ihr ausreichend Bargeld in kleinen Scheinen dabei habt. Die Zahlung mit Kredit oder EC Karte ist selten möglich und wenn wird eine enorme Gebühr erhoben. Viele Händler nehmen zudem keine Banknoten über 20$ an. Bei kleinen Geschäften oder Ständen, direkt auf der Straße, ist es üblich mit 1$ oder 5$ Banknoten zu zahlen. Verlasst Euch nicht auf Bankautomaten. Zum Einen gibt es sie nicht auf allen Inseln und zum anderen funktionieren sie nicht immer und am Schalter wurde kein Geld ausgezahlt. In den meisten Unterkünften gibt es Safes in denen ihr Geld und Wertsachen aufbewahren könnt.
Um von Baltra nach Santa Cruz zu gelangen haben wir den Bus, das Boot und wieder den Bus genommen. Unser ersten Highlights waren die Gepäcksicherung auf dem Dach des Bootes (ohne Sicherung) und im Bus (festhalten hilft). Da sich die Tiere der Insel auch auf den Straßen befinden, kam es das ein oder andere Mal zu heftigen Bremsmanövern, die für eine Menge Spaß und Sicherheitsbedenken im Bus geführt haben. Nach circa 1,5h sind wir im Hotel Pelican Bay in Puerto Ayora angekommen. Es liegt direkt an der Hafen Promenade, verfügt über einen Pool und großzügige, saubere Zimmer mit einfacher Ausstattung.
Puerto Ayora ist mit 15.000 Einwohnern die größte Stadt aller Galapagos Inseln. Sie liegt an der Südküste und ist der Hauptort von Santa Cruz. Die Insel selbst, ist die zweitgrößte, jedoch bevölkerungsreichste und touristischste von Galapagos. Im Moment unserer Ankunft haben wir alle gedacht: "Wo ist denn nur die Wildnis?".
In Puerto Ayora erinnert kaum etwas an Wildnis, im Gegenteil es ist eine gut erschlossene südamerikanische kleine Stadt, mit hübschen Cafés, Restaurants, Diskotheken, Bars, Geschäften und vielem mehr. Der Hafen und die Promenade sind sehr hübsch, du kannst hier Leguane, Pelikane, Krabben und Seelöwen sehen. Am Abend solltet ihr unbedingt zur Anlegestelle der Wassertaxen spazieren. Dort tummeln sich Rochen, Haie und Seelöwen im beleuchteten Wasser.
Die meisten Tiere sind nicht scheu, sie haben keine Angst vor Menschen und interessieren sich nicht wirklich für unsere Anwesenheit. Deshalb neigen einige Touristen dazu, den Tieren zu nahe zu kommen. Zum Schutz von Mensch und Tier solltet jedoch immer eine Distanz von mindestens 2m gewahrt werden. Das gilt auch für jede Art von Selfie Stick oder ähnlichem.
Später am Nachmittag haben wir uns die Charles Darwin Research Station angesehen. Das Center hat das Ziel die Forschung auf den Inseln voranzutreiben und für den Schutz von Flora und Fauna zu sorgen. Es gibt eine Menge Anschauungsmaterial über die Entstehung von Galapagos, seiner Tier- und Pflanzenwelt. Das Areal ist sehr schön angelegt und gepflegt. Man kann Riesenschildkröten, Leguane und eine Menge bunter Vögel und Pflanzen ansehen. Leider befindet sich das Center momentan im Umbau und viele Areale waren für uns nicht zugänglich. Aus diesem Grund war es nicht mein Highlight und die Anlagen für die Tiere haben mich eher an einen Zoo erinnert. Das mag allerdings nach der Umbaumaßnahme anders sein.
Ich hatte mich auf eine Zuchtstation für Riesenschildkröten gefreut, wurde jedoch enttäuscht. Die gab es hier leider nicht.
Vom Center aus hat man mehrere Zugänge direkt zum Strand. Das solltet ihr euch nicht entgehen lassen. Hier kann man wunderbar schwimmen und den Sonnenauf- und Untergang beobachten. Eine Menge Leguane verstecken sich auf den schwarzen Steinen am Strand und lassen sich von der Sonne wärmen. Manchmal lohnt es sich ganz genau hinzusehen.
Weitere Bilder findet ihr HIER.
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